Integration

Unsere Kindertagesstätte ist ein Ort für Kinder, die sich mit unseren Rahmenbedingungen fortwährend entwickeln können. Ein Ort, an dem Unterschiede eine Bereicherung sind.
In der Integrationsarbeit schaffen wir gemeinsame Lebens-und Lernfelder, in denen Kinder mit ihren individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten leben, spielen und lernen können. Wir verstehen Integration als ein Menschenrecht und einen fortlaufenden Prozess, der sich immer im sozialen Kontext vollziehen muss (Kita, Kitateam, Therapeuten, Schule…). Die Beziehung steht im Mittelpunkt des gemeinsamen Handelns.

Seit 2000 werden in unserer Einrichtung Kinder mit und ohne körperlichen und/ oder geistigen Einschränkungen gemeinsam betreut. In der Integrationsgruppe werden bis zu 4 von 18 Kindern mit besonderem Förderbedarf von einer heilpädagogischen Fachkraft und zwei Erzieherinnen betreut.

Durch unser offenes Konzept ist das gesamte Kitateam in die integrative Arbeit involviert. Unser pädagogisches Konzept legt dar, dass die zu betreuenden Kinder sich auf der Basis ihres jeweiligen Entwicklungsniveaus im gemeinsamen Handeln, Spielen und Lernen als kompetent erleben können. Eine entwicklungsbezogene Individualisierung ist Grundlage der integrativen Pädagogik.

Durch die gemeinsame Erziehung bekommen die Kinder vielfältige Entwicklungsreize und können im Zusammenleben Unterschiede und Ähnlichkeiten erleben, wodurch sich eine Atmosphäre sozialer Toleranz entwickelt. Dies vermittelt jedem Kind ungeachtet seiner Fähigkeiten ein positives Selbstwertgefühl.
Im regionalen Konzept zur gemeinsamen Bildung und Erziehung behinderter und nicht-behinderter Kinder im Stadtgebiet Haren (Ems), sind die strukturellen Grundlagen unserer heilpädagogischen Arbeit mit der Möglichkeit zur Ansicht hinterlegt. Im Regel-Kita-Bereich gewähren wir Kindern mit einer Behinderung ab 3 Jahren einen Integrationsplatz. Die Eltern stellen für ihr Kind einen Antrag auf Eingliederungshilfe beim Landkreis Emsland.

Der Amtsarzt(-ärztin) des Gesundheitsamtes stellt den Förderbedarf fest. Bei Bewilligung werden die monatlichen Beitragskosten für die Unterbringung des Kindes in unserer Integrationsgruppe vom Sozialamt übernommen. Die Eltern stellen einen Antrag beim Träger unserer Einrichtung (Stadt Haren (Ems)). Integrativ betreute Kinder können ihre therapeutische Versorgung (Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie…) nach ärztlicher Verordnung (Rezept) in der Einrichtung erhalten.

Bestandteil dieses Gespräches sind zum einen die Vorstellungen, die die Eltern mit der integrativen Arbeit für ihr Kind verbinden, sowie die Möglichkeiten, die die Einrichtung leisten kann. Die Übereinstimmung der Eltern mit dem pädagogischen Konzept ist Voraussetzung für die Aufnahme des Kindes.

Integrationsarbeit bedeutet für uns die individuelle Begleitung der Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf. Daraus ergibt sich…

Festlegung mit Überprüfung der individuellen Förderschwerpunkte im zeitlich begrenzten Förderplan.
Eine vertrauensvolle, wertschätzende, gegenseitige, kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Eltern ist für uns die Basis der möglichen Integrationsarbeit. Sie dient dem Wohle des Kindes und findet nach Absprache 4-6 mal jährlich statt. Ein Hausbesuch der pädagogischen Fachkraft dient dem Beziehungsaufbau zwischen Kind, Kita und Eltern.
Um für das Kind eine entwicklungsfördernde „Wohlfühlumgebung“ zu schaffen, muss die Erziehung und Betreuung im Elternhaus und in der Kita aufeinander abgestimmt sein. Wir gestalten mit den Eltern eine individuelle Eingewöhnungsphase für das Kind.

Wir führen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Eltern, dem Kita-Team, Psychologen, Therapeuten und verschiedenen Institutionen (Frühförderung Landkreis, Grundschule, Fach-und Förderschulen).

Pädagogische Zielsetzung des Fachaustausches ist hierbei, das Wissen zu erweitern, die Erfahrungen zu reflektieren und neue Aspekte im Entwicklungsgeschehen des zu betreuenden Kindes zu berücksichtigen.

Im Jan./Febr. findet für jedes Integrationskind eine jährliche testpsychologische Überprüfung mit anschließendem Elterngespräch in der Kita statt.
Psychologische Fachberatung ist gesichert durch einen Kooperationsvertrag mit dem Vituswerk Meppen.
Das heilpädagogische Personal nimmt fortführend an zielgerichteten Fort-und Weiterbildungen teil.
Hierbei findet ein regelmäßiger Arbeits-und Informationsaustausch statt.