Das freie Spiel, in dem das Kind bestimmt, wo, mit wem und wie lange es spielt. Hierbei nehmen wir als Erzieherinnen eher die Beobachterrolle ein.
(Siehe: „Das kindliche Spiel“)
Wir arbeiten dabei nach den Bildungsbereichen aus dem Niedersächsischen Orientierungsplan. Angebote entstehen aus der Beobachtung und aus den Bedürfnissen der Kinder heraus. Daraufhin bereiten wir diese vor. Wir unterteilen die Angebote in zwei verschiedene Kategorien. Zum einen in „ situative Angebote“ und zum anderen in „geplante Angebote“.
Die situativen Angebote entstehen aus einem unvorhergesehenen Anlass heraus. Es hat zum Beispiel nachts geschneit und darum machen wir mit den Kindern einen Schneespaziergang. Oft entstehen Angebote auch aus dem Spiel der Kinder heraus. Hier werden die Spielsituationen der Kinder aufgegriffen und vertieft.
Die geplanten Angebote werden von uns vorbereitet und ausgearbeitet. Wir versuchen jedoch auch hier flexibel zu sein und die Interessen der Kinder zu berücksichtigen. Ebenso bringen sich die Kinder mit ihren Vorschlägen ein, dürfen mitentscheiden und entwickeln Angebote selbstständig weiter. Zur Dokumentation der Angebote verwenden wir Angebotslisten. Diese werden täglich geführt, um über einen längeren Zeitraum die Interessen der Kinder nachverfolgen zu können. Im Jahr 2019 haben wir damit begonnen, die Angebote für die Kinder zu visualisieren, um besser auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können. Für jedes Angebot gibt es das entsprechende Bild an einer Magnetwand. Das Foto der Erzieherin, die das Angebot durchführt, wird dem Bild des Angebotes zugeordnet. Die Kinder können sich mit ihrem Foto in die Angebote „eintragen“. Anschließend dokumentiert die Erzieherin, für welches Angebot sich das Kind entschieden hat in der Angebotsliste.
Angebote in der Krippe sind dem Alter und dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechend angepasst und unterscheiden sich in Inhalt und Dauer von denen im Kindergartenbereich.
Auch hier bieten wir den Kindern Wahlmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen Tätigkeiten. Durch die Eröffnung der neuen Krippengruppe im Nebengebäude bieten sich noch einmal neue Möglichkeiten. Es finden Gruppenübergreifende Angebote statt, wie zum Beispiel der Besuch der Musikpädagogin, einmal in der Woche, der gemeinsame Spaziergang mit dem Krippenwagen oder das Treffen auf dem Spielplatz.
Projekte können aus einem Oberthema heraus entstehen. Zu diesem Thema werden den Kindern unterschiedliche Vorschläge unterbreitet, bzw. die Kinder äußern, welche Themen sie interessieren. Die Kinder haben die Möglichkeit sich nach ihrem Interessenbereich für eine Projektgruppe zu entscheiden. Gemeinsam arbeiten und erarbeiten die Kinder nun in einer festen Gruppe über einen längeren Zeitraum dieses Thema.
Im Frühjahr 2019 werden wir ein neues Zeitmanagement unseres Vormittags erproben. Die Überlegung ist, die geplanten Angebote nicht mehr zeitgleich am Vormittag stattfinden zu lassen, sondern zeitversetzt. Wir möchten den Kindern dadurch mehr Freiräume in der Gestaltung ihres Vormittags geben. Außerdem denken wir, dass es einen Vorteil in der räumlichen Situation bietet. Durch zeitversetzte Angebote erhoffen wir uns, die Gruppengrößen in den einzelnen Angeboten reduzieren zu können.
In unserer täglichen pädagogischen Arbeit mit den Kindern bedeutet es für uns, dass sich das Kind im „freien Spiel“ nach seinem individuellen Zeitmaß und seinem eigenen Entwicklungsinteresse selbst und seiner Umwelt widmen kann.
Babys und Kleinkinder lernen, wenn man ihnen die Freiheit gibt, sich aus eigenem Antrieb und in eigener Regie zu entwickeln. So wird z.B. der aufrechte Gang tatsächlich spielend erlernt und in einer langen Folge von wiederholten und zugleich sich erweiternden Bewegungen ausgebaut.
Die Kinder gewinnen an Selbstvertrauen aus dem erlebten Erfolg, indem sie sich selbst das Lernen beibringen. Die selbstgesteuerte Bewegungsentwicklung ist die altersgemäße Form aktiver Selbstbildung oder einfach: Lernen fängt mit Bewegung an!
Das Spiel ist für das Kind nicht Spielerei, sondern seine Haupttätigkeit im Alltag.
Im kindlichen Spiel findet optimale Entwicklung und Förderung in allen Bereichen statt, denn „Spiel ist Bildung“.
Wesentlich für das Spiel des Kindes ist die Handlung, nicht das Ergebnis. Um diese Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln zu können, bietet unsere Kita Angebote mit Aufforderungscharakter und viele, individuelle Rückzugsmöglichkeiten. In unserer Arbeit mit den Kindern begleiten uns die Leitsätze von Maria Montessori
und von Friedrich Fröbel
Für uns Erzieher bedeutet dies, dass unsere Aufgabe darin besteht, die Kinder wahrzunehmen und Bedingungen zu schaffen, in denen sie selbst aktiv werden können. Wir wollen den Kindern eine Bezugsperson sein, die ihnen Sicherheit und Geborgenheit vermittelt, damit sie Freude daran haben, selbstständig zu handeln und zu lernen, Neues auszuprobieren und manchmal etwas zu riskieren.
Wir möchten das Kind ermutigen, interessiert, achtsam und durch Beobachtung Lösungen zu finden, auch wenn es mal schwierig ist.
Somit ist die Rolle der Erzieherin sehr vielseitig:
statt animieren
statt zuschauen
statt auf ein „Produkt“ ausgerichtet zu sein
statt fertige Lösungen zu erwarten
statt vorzugeben
Der Bewegungsraum ist ein zusätzlicher Raum unserer Kita, der den Kindern täglich die Möglichkeit bietet, den eigenen Körper aktiv zu erfahren. Zudem erlernen sie hierbei, ihre Bewegung zu koordinieren und gezielt einzusetzen.
Um diese unverzichtbaren Körpererfahrungen machen zu können, gibt es im Bewegungsraum sehr viele Materialien mit unterschiedlichen Funktionen:
Sprossenwand, Leiter, Rutsche, Rutschstangen, ein Schienensystem an der Decke und an den Seitenwänden zum Einhängen von Schaukeln, Rollen, Tarzan-Seil, Hängenetz etc. , dünne Turnmatten, eine dicke blaue Matte, Decken, Bälle, Holzreifen, Rollbretter, Legematerial aus Holz, Schuhkartons und Schaumstoffklötze.
Anhand von diesen Materialien bauen sich die Kinder Höhlen, Raketen, Piratenschiffe Autos oder Hochhäuser. Auch ganze Bewegungslandschaften können hierbei entstehen (Sumpf, Dschungel, Wald,…), denn Kinder wollen:
Sie sind immer auf der Suche nach neuen Erfahrungen, denn mehr Können heißt mehr Freiheit und mehr Freiheit bedeutet mehr Unabhängigkeit.
Unser Außengelände ist für Kinder ein unabdingbares Erfahrungsfeld, welches die Sinne fördert, in dem Bewegung stattfindet, in dem geforderte Einschränkungen erlebt werden und wo freies Spiel möglich ist.
Die Steinlandschaft bietet eine ungewöhnliche Form von Bewegung und beinhaltet alle Anforderungen, die Kinder in ihrer Entwicklung positiv bestärken können. Das Spiel auf der Kletterlandschaft erfordert viel Mut und Zutrauen in sich selbst. Es wird ein hohes Maß an Konzentration vorausgesetzt. Diese Fähigkeiten werden hier geübt und entwickelt.
Zudem bietet unser Außengelände den Kindern die Möglichkeit, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen und mit Hilfe von verschiedenen Materialien, Gegenständen, Fahrzeugen etc. Rollenspiele zu entwickeln. Es gibt eine Kletterlandschaft, eine Seillandschaft, einen Hügel mit Tunnel und Baumstamm zum Balancieren, eine Burg, ein Hexenhaus, einen Naschgarten, einen großen Sandspielbereich, einen „Bachlauf“, Laufräder, Roller, Schaufeln, Besen, Haken, und vieles mehr. Auch lebenspraktische Kompetenzen werden hier spielerisch erprobt.
Das Außengelände der beiden Krippengruppen ist durch eine Zuwegung zwischen den beiden Außenspielbereichen verbunden. Der Außenspielbereich am Haupthaus bietet den Kindern einen Sandspielbereich, eine Kletterlandschaft, eine Vogelnestschaukel, einen Bolzplatz und ein Gerätehaus, in dem die Fahrzeuge untergebracht sind.
Der Außenbereich der Krippengruppe „Die kleinen Strolche“ hat eine kleine, abgetrennte Terrasse, die zu einem gemeinsamen Frühstück im Freien einlädt und eine große Rasenfläche. Hier können sich die Kinder frei bewegen, rennen und Laufspiele spielen. Die Erzieherinnen nutzen den Platz gern für gemeinsame Aktivitäten beider Krippengruppen mit dem Schwungtuch. Die Kindergartenkinder nutzen die beiden Außenbereiche der Krippengruppen gern, um ihre jüngeren Geschwister oder Nachbarkinder zu besuche.
Seit November 2018 gibt es mit der Gruppe „Die kleinen Strolche“ eine zweite, unserem Haus zugehörige Krippengruppe. Diese befindet sich in einem umgebauten Einfamilienhaus in direkter Nachbarschaft unserer Kita.
Der Garten des Hauses grenzt direkt an den Spielplatz der Krippengruppe im Haupthaus. Durch das Entfernen des Zaunes und einer Zuwegung fusionieren die beiden Außenspielbereiche zu einem großen Spielplatz für die Kinder beider Krippengruppen.
Das Haus der „Kleinen Strolche“ bietet den Kindern ein helles, offenes Gebäude. Glasausschnitte in allen Türen gewährleisten Transparenz und eine offene Atmosphäre. Im Eingangsbereich befinden sich die Garderoben und ein Anziehpodest.
Der Gruppenraum bietet den Kindern viele Möglichkeiten sich auszuprobieren. Eine große Spielebene lädt die Kinder zum Klettern, krabbeln, durch Tunnel kriechen, Höhen erreichen und rutschen ein. Plexiglasscheiben gewährleisten den Lichteinfall und die Beobachtung der spielenden Kinder.
Am großen Spiegel mit Lauflernstange können die Kinder sich selbst beobachten und entdecken. Die Stange hilft beim ersten Stehen und bei den ersten Schritten, um einen Halt zu haben.
Eine in den Gruppenraum integrierte Küche dient der Essenszubereitung am Mittag, kann aber auch von den Kindern und Erziehern bei hauswirtschaftlichen Angeboten genutzt werden. In direkter Anbindung an den Gruppenraum befindet sich ein Intensivraum. Dieser ist mit einem Klapptisch, Materialschränken einer großen Magnetwand und einem Waschbecken ausgestattet. Der Raum bietet Gelegenheit für kreative Angebote, Einzel- Angebote und kann durch bewegliche Elemente zu unterschiedlichen Zwecken genutzt werden.
Im Schlafraum ist Platz für 15 Kinder auf zwei Ebenen. Der Waschraum hat zwei Toiletten für Kinder im Krippenalter und eine Waschrinne mit unterschiedlichen Wasserhähnen. Über der Waschrinne befindet sich ein Fenster, das einen Blick vom Waschraum in den Wickelraum gewährleistet und umgekehrt.
Die Eingewöhnung der Krippenkinder findet (wie in der bestehenden Krippengruppe im Haupthaus)nach dem „Berliner Modell“ statt (siehe Anhang 1, Konzeption).
Durch die direkte Anbindung an unser Haupthaus ist ein gruppenübergreifendes Arbeiten möglich. Der Außenbereich wird von den beiden Krippengruppen genutzt. Durch den Küchenbereich in der Krippengruppe „Kleine Strolche“ können gemeinsame hauswirtschaftliche Angebote getätigt werden (z.B das Brötchen backen für das alle 3 Monate stattfindende „gesunde Frühstück“).
Der Übergang der Krippenkinder aus der Krippengruppe „Kleine Strolche“ wird, wie auch der Übergang vom „Schwalbennest“ in den Kindergarten von den Gruppenerzieherinnen und den Bezugserzieherinnen eng begleitet (Anhang 3 Übergang Krippe-Kindergarten).
Die Bewegung ist für die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder von hoher Bedeutung. Daher sind zwei Schwerpunkte in unserer Arbeit die Bewegungsförderung und die Psychomotorik. Dies geschieht z.B. in Form von täglichen Angeboten im Bewegungsraum oder durch das Freispiel im Außenbereich.
Parcours, Bewegungsspiele, Entspannungsübungen, Koordinationsspiele, tägliche Erkundungstouren im Freien…
Das Kind wird durch diese Bewegungsangebote zu spontanen Aktivitäten aufgefordert und dabei auch mit Spielsituationen konfrontiert, die Mut erfordern, gleichzeitig aber auch Freude und Lust vermitteln. Dabei entscheidet das Kind selbst, was es sich zutraut und an welchen Stellen es sich noch zurückhält.
Im Freispiel können die Kinder diese Erfahrungen, die sie während des Angebotes gemacht haben, verfestigen und bekommen so die notwendige Sicherheit und das Selbstvertrauen, sich neue Ziele zu setzen, denn über die Bewegung erfahren die Kinder sich selbst, ihre Kräfte einzuschätzen und ihre Umwelt. Bewegung beginnt damit, den eigenen Körper zu erfahren: Kinder haben ihren eigenen Antrieb und erproben sich selbst, z.B. im Liegen, um Hände und Füße zu erfassen, oder auf dem Bauch, um zu robben und zu kriechen.
Alle Kinder sollen Freude an den unterschiedlichsten Bewegungsmöglichkeiten erfahren und Verantwortung für das eigene „ICH“ entwickeln. Durch den Einsatz des eignen Körpers werden die Kinder in ihrer eigenen Wirksamkeit bestärkt.
Psychomotorik
Die Lebenssituationen unserer Kinder haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend geändert. Ein Zeichen unserer Zeit ist die Bewegungsarmut unserer Kinder. Dies lässt sich im häuslichen Alltag sowie im Alltag der Kindertagesstätte immer wieder beobachten und auch die Medien berichten sehr häufig darüber. Daher ist ein weiterer Schwerpunkt in unserer Arbeit die Psychomotorik. Dies ist ein ganzheitliches Konzept zur Entwicklungsförderung durch Bewegung. Die Psychomotorik orientiert sich an der Grundannahme, dass die Persönlichkeitsentwicklung immer ein ganzheitlicher Prozess ist. Psychische, physische und kognitive Bereiche sind beim Menschen so miteinander verschränkt, dass jede Einwirkung auf einen Bereich der Persönlichkeit gleichzeitig auch Auswirkungen auf andere Bereiche hat.
Kindliche Entwicklung ist gleichzeitig auch immer psychomotorische Entwicklung, die das Kind mit Leib und Seele, mit seiner ganzen Person, erlebt. Psychomotorische Förderung benötigt deshalb eine erlebnisaktivierende Förderung. Das Ziel unserer psychomotorischen Förderung ist es, die Eigenständigkeit des Kindes zu fördern und es zum selbstständigen Handeln anzuregen. Dabei tragen besonders die Erfahrungen in den Gruppen zu einer Erweiterung der Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit bei.
Im Vordergrund stehen hierbei erlebnisorientierte Bewegungsangebote, die dem Kind die Möglichkeit geben, eine positive Beziehung zu seinem Körper und damit sich selbst aufzubauen. Das heißt, dass jedes Kind seine eigene Identität entwickeln kann.
Unsere Ziele sind vor allem:
Die psychomotorische Erziehung kann in unserem Kindergarten in unterschiedlicher Weise verwirklicht werden. Es werden erlebnisorientierte Angebote durchgeführt, Materialerfahrungen mit räumlichen und dinglichen Gegebenheiten sowohl drinnen als auch draußen geschaffen und es finden spannende Spielhandlungen statt.
In jedem Fall steht die psychomotorische Arbeit mit Kindern in unserer Einrichtung im Mittelpunkt aller Entwicklungs- und Förderabsichten.
Singen, Tanzen und Musizieren sind elementare Ausdrucksformen der Menschheit. Das Kind bringt seine eigene musikalische Grundausstattung mit seiner Stimme und seinem Körper als eigenes Instrument und seinem Herzschlag als Grundrhythmus mit.
Über Sprechgesang, Sing- und rhythmische Spiele und Lieder erschließt sich das Kind die klassischen Toneigenschaften der Musik wie
Hirnforscher sprechen von einer intensiven Transferleistung des Musizierens zwischen Gefühlswelt und abstraktem Denken bzw. dem Verarbeiten von Informationen.
Frühe Begegnungen mit Musik fördern:
Wenn Kinder zusammen Musik machen entsteht ein „Wir – Gefühl“. Musik stärkt also das „Zusammengehörigkeitsgefühl“ der Gruppe. Kinder erleben zusammen Freude, Trauer, Glück und andere Gefühle.
Und nicht zuletzt ist die Musik die erste Begegnung mit der eigenen Kultur und kann Begegnungsmöglichkeiten mit anderen Kulturen schaffen.
In unserem Kitaalltag integrieren wir die musikalische Erziehung auf vielfältige Weise:
Jedes Kind ist musikalisch.
In unserer Kita eignen sich Kinder täglich spielerisch Erkenntnisse über Mathematik, über die Natur und die Umwelt an.
Fast täglich machen die Kinder unterschiedliche grundsätzliche Erfahrungen mit Mathematik. Dabei vermitteln wir das mathematische Verständnis für Zahlen, Größen, Gewichten und Formen nicht auf einer abstrakten Ebene, sondern im Alltagsgeschehen. Schon erste Brettspiele und das Bauen fördern ein Verständnis für Mengen und geometrische Formen.
Selbst im Bewegungsraum und draußen auf der Steinlandschaft lernen die Kinder Höhenunterschiede und Entfernungen einzuschätzen.
Die Natur erleben die Kinder im Haus (Aquarium), auf dem Spielplatz (Bäume, Pflanzen, Insektenhotel) und während des Aufenthalts in der Umgebung (Teich, Wald, Wiese…).
Die unbefangene Neugier der Kinder beschränkt sich nicht nur auf die belebte Natur (Menschen, Tiere, Pflanzen), sondern auch auf die unbelebte Natur (Wasser, Luft, Erde, Feuer, Weltraum, Wetter und Jahreszeiten, Akustik und verschiedene Energieformen).
Die Naturwissenschaften regen die Kinder im besonderen Maße zur Erforschung der Welt an. Dabei sieht der Umgang mit der Natur bei jüngeren Kindern in der Krippe anders aus als bei den Kindergartenkindern. Als die Krippenkinder einmal unterwegs eine Spinne im Spinnennetz bestaunen, berühren sie vorsichtig mit einem Blatt das Netz, worauf sich die Spinne versteckt. Das Berühren des Netzes wiederholen sie viele Tage.
Im Kindergarten sieht das Betrachten und Erleben des Spinnennetzes ähnlich aus. Das reine Betrachten reicht den Kindern im Kindergarten oft nicht mehr. Sie wollen Sachwissen.
Durch einen Gang durch die Natur, mit Büchern, Malen, Spielen, Singen und Basteln wird das Thema vertieft. Dabei werden viele Kinderfragen beantwortet.
Teil der unbelebten Natur ist das Wasser. Schon jüngere Kinder nehmen bei der Berührung mit Wasser wahr, dass sich Wasser nass, warm oder kalt anfühlen kann. Im Kindergartenbereich experimentieren die Kinder in vielfältiger Weise mit Wasser und anderen Dingen. Dabei werden auch Hilfsmittel wie Mikroskope, Lupen, Reagenzgläser und Pipetten eingesetzt.
Zum Umgang mit der Natur gehört der Schutz der Natur und der Umwelt. Mit den Kindern wird überlegt, wie die Umwelt draußen geschützt werden kann und wie wir im Kindergarten Müll trennen und vermeiden.
Wichtig ist uns in allen Bereichen das eigene Tun und Erarbeiten. Wir stellen den Kindern Raum, Material und Zeit zur Verfügung und geben Erklärungen, Impulse und Möglichkeiten, wenn sie gebraucht werden.
Unser Team ist sich darüber bewusst, dass das Interaktionsverhalten und das sprachliche Vorbild der pädagogischen Fachkräfte im Alltag von großer Bedeutung sind. Unsere Teilnahme am Bundesprogramm Sprach Kitas seit Januar 2018 ermöglicht uns als Fachkräften daher, uns stetig begleitend fortzubilden und einen eigenen Weg in der Welt der Sprache zu entwickeln und umzusetzen.
Der Prozess ist fortlaufend und bietet ressourcenorientiert die Möglichkeit, dass alle Mitarbeiter die drei Themen Schwerpunkte alltagsintegrierte Sprachbildung, Inklusion und Zusammenarbeit mit Familien auf einem hohem Standard umsetzen können.
Die Grenze meiner Sprache, bedeutet die Grenze meiner Welt. (Ludwig Wittgenstein)
Durch Sprache erschließen wir uns die Welt, treten mit Menschen in Kontakt und eignen uns Wissen an. Dabei ist es egal, welche Sprache wir sprechen.
Schon im Mutterleib schreiben Ärzte dem Kind die Fähigkeit zu, die Stimme seiner Mutter von anderen zu unterscheiden. Es entwickelt bereits in den ersten Monaten eine Sensibilität für Rhythmus, Betonung und Melodie seiner Erstsprache. Der erste Schrei ist die erste lautliche Äußerung des Kindes. Aber auch wenn die Fähigkeit zum Spracherwerb angeboren ist, kann die Sprache nur in Beziehung und Interaktion mit anderen Menschen erlernt werden.
Die Art wie wir mit unseren Kindern sprechen, wird ihre innere Stimme. (Peggy `O Mara)
In unserer pädagogischen Arbeit sehen wir es daher als grundlegend an, miteinander in Beziehung zu treten. Jeder wird wertgeschätzt und so angenommen, wie er ist. Jeder darf sich einbringen. Wir sind stets bemüht, in einen angenehmen Blickkontakt mit unserem Gegenüber zu treten. Ihm zuzuhören und uns Zeit zu nehmen. Durch dieses Agieren entsteht ein wertschätzender Dialog, in dem die Kinder unsere Sprache unbemerkt erlernen und ihren Sprachschatz erweitern können.
Kommunikation, der Aufbau sozialer Beziehungen, der Erwerb von Kenntnissen aus allen Lebensbereichen und der Spracherwerb sind eng miteinander verflochten. Um das kommunikative Verhalten der Kinder zu verstehen, reicht es nicht aus, nur die verbalen Äußerungen zu verstehen. Kinder teilen sich auf vielfältige Weise mit. ( 100 Sprachen der Kinder, Loris Malaguzzi). Deshalb sehen wir es für unsere Arbeit als wichtig an, verbal und nonverbal auf die Kinder einzugehen und zu erkennen versuchen- was sie uns durch ihre Körpersprache, Mimik, Laute, Gestik mitteilen möchten. Durch Blickkontakt fühlt sich das Kind wahrgenommen und verstanden. Das Einbeziehen seines familiären Hintergrundes ist für uns ebenfalls von großer Bedeutung. Fühlt sich eine Familie in unserer Einrichtung wohl und ernstgenommen, so hat das Kind durch dieses Vertrauensverhältnis wesentlich bessere Entfaltungsmöglichkeiten und kann Freude an der Kommunikation mit seinem Gegenüber entwickeln.
Eine gesunde Ernährung ist der Grundstein für die Entwicklung eines Kindes. Wenn das Kind zum ersten Mal in die Krippe oder den Kindergarten geht, ändert sich vieles.
Neben der neuen Umgebung und den vielen neuen Kontakten zu Gleichaltrigen, ist das Essen in der Gemeinschaft ein zentraler Punkt am Vormittag. Insgesamt sollten am Tag etwa fünf Mahlzeiten eingenommen werden.
Da im Kindergarten viel gespielt und bei vielen Aktivitäten auch eine erhöhte Konzentration der Kinder gefordert wird, reicht das Frühstück am Morgen jedoch nicht bis zum Mittag aus. Deshalb gibt es im Laufe des Vormittags noch eine kleine Frühstückspause in der Krippe, bzw. im Kindergarten. Dafür bringt jedes Kind etwas von zu Hause mit, wie z. B. Brot oder Joghurt. Obst oder Gemüse gehören auch zu einem gesunden Frühstück dazu. Die Getränke brauchen die Kinder nicht von zu Hause mitbringen. Im Kindegarten bieten wir Wasser, Saft, Kakao oder auch Tee an.
Das Essen in der Gemeinschaft dient dem Wohlbefinden und der Geselligkeit und bietet Gelegenheit zum Gespräch, zum Beispiel, um sich zum Spielen zu verabreden. Eine Erzieherin achtet immer darauf, dass alle Kinder etwas gegessen und getrunken haben.
In der Mittagszeit, versammeln sich die Kinder zum gemeinsamen Mittagessen. Der wöchentlich wechselnde Speiseplan für das Mittagessen hängt in der Krippe und in der Kita aus, er wird von den jeweiligen Erzieherinnen erstellt und mit der Hauswirtschaftskraft besprochen. Dabei wird darauf geachtet, dass immer frisches und saisonales Obst und Gemüse aus der Region verwendet wird. Auch die Wünsche der Kinder werden bei der Speiseplanerstellung berücksichtigt.
Das Einhalten von Tischregeln, wird stets beachtet:
Vor dem Essen müssen alle Kinder noch einmal zur Toilette gehen und sich die Hände waschen.
Mit einem gemeinsamen Segensspruch beginnt das Mittagessen. Es ist eine wichtige Mahlzeit im Tagesrhythmus der Kinder, da sie hier selbstständig Hunger- und Sättigungsgefühle wahrnehmen und lernen, wie viel sie essen können und wollen. Wenn die Kinder am Nachmittag von ihren Eltern abgeholt werden, erzählen sie gerne vom Mittagessen, was es gab und wie es ihnen geschmeckt hat.
Bei festlichen Anlässen, wie zum Beispiel Geburtstagen, Karneval oder Sankt Martin kann es ein abweichendes Speiseangebot geben, bei dem es auch mal eine Süßigkeit gibt, aber auch hier gilt das Motto „alles in Maßen“.
In Abständen von ca. 3 Monaten findet in der Kita ein „gesundes Frühstück“ statt. Wir bereiten mit den Kindern das Frühstück vor. Anschließend findet ein gemeinsames Frühstück im jeweiligen Gruppenraum oder im Cafe statt. Zu jeder Mahlzeit, sowie über den gesamten Vormittag, stehen für die Kinder Wasser oder Saftschorle zum Trinken bereit.
Der Bereich „Körper und Pflege“ ist sowohl im Kindergarten als auch in der Krippe ein großer Bestandteil unseres Kitaalltags.
Eine Gemeinsamkeit der Krippe und dem Kindergarten ist, dass jedes Kind seine Eigentumsschublade hat. Generell befindet sich in dieser Schublade wetterangepasste Ersatzkleidung, Windeln, Feuchttücher, Wundschutzcreme und gegebenenfalls Sonnenschutzcreme.
Bei der täglichen Körperpflege beachten wir, z.B. beim Wickeln, hygienisch-pflegerische Belange und pädagogische Überlegungen. Wir achten auf eine feinfühlige, respektvolle und liebevolle Zuwendung.
Diese sieht bei uns wie folgt aus:
Wir beziehen das Kind mit ein, aber wichtig ist, nicht den Blick dafür zu verlieren, was das Kind schon kann, d.h. individuelle Handhabung!
Hierzu gehört auch, Wünsche und Rechte der Kinder zu akzeptieren und ernst zu nehmen. Wir begleiten unsere Handlungen sprachlich, vom An-und Ausziehen bis hin zum Wickeln. Wir beziehen das Kind mit ein, so dass es seinen eigenen Körper erfahren und wahrnehmen kann.
Ein großes Thema bei uns im Kitabereich ist die Sauberkeitserziehung.
Eine große Rolle spielt hierbei die enge Zusammenarbeit mit den Eltern. In welchem Tempo Kinder einen bestimmten Grad an Selbstständigkeit entwickeln, ist individuell unterschiedlich. Kinder können erst dann sauber werden, wenn sie ein Gespür für die Kontrolle von Blase und Darm entwickelt haben. Damit dieses auch gut funktionieren und sich entwickeln kann, ist enge Kooperation und Vertrauen zwischen Erzieherinnen und Eltern extrem wichtig.
Zur Sauberkeitserziehung gehört natürlich das Händewaschen nach dem Toilettengang, sowie zu den Mahlzeiten.
Im Jahreskreis haben Feiern und Feste eine große Bedeutung. Dazu zählen christliche Feiertage, Geburtstage und Familienfeste. Hierbei sind wir den unterschiedlichen Kulturen der Kinder gegenüber offen und nehmen nach unseren Möglichkeiten Rücksicht (z.B. auf Kirchenbesuche, Essenskultur)
Ein jeweiliges Kindergartenjahr beginnt nach den Sommerferien und endet im darauffolgenden Jahr vor den Sommerferien, sodass zuerst das St. Martinsfest und zuletzt das Abschlussfest der Vorschulkinder stattfindet.
Geburtstage
Wenn ein Kind seinen Geburtstag im Kindergarten feiert, steht es an diesem Tag im Mittelpunkt und darf besondere Aufgaben übernehmen. Das Geburtstagskind feiert seinen Geburtstag in der Stammgruppe, wo gemeinsam gesungen und gespielt wird. Ebenso darf das Kind eine Kleinigkeit für die Kinder ausgeben. Je nach Wunsch sucht sich das Geburtstagskind eine bunte Papierkrone aus und wird geschminkt.
Der Geburtstag der Krippenkinder wird ähnlich, jedoch in einem kleineren Rahmen gefeiert.
Eltern sind für uns die Experten ihrer Kinder, daraus folgend sind Eltern für uns wichtige Bildungspartner, um gemeinsam Erziehung, Bildung und Betreuung erfolgreich umsetzen zu können. Die Eingewöhnungszeit im Krippen- und Regelbereich gestalten wir nach den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Kindes mit den Eltern.
Elternabende finden als gemeinsame Informationsveranstaltungen oder Stammgruppenabende statt. Sie beinhalten Absprachen zu speziellen Themen und Abläufen im Kitageschehen, das Planen von Aktivitäten oder die Darlegung der pädagogischen Arbeit. Für jedes Kitakind bieten die Bezugserzieherinnen immer im Februar ein Einzelgespräch an. Hierbei wird auch die Gesamtsituation des Kindes anhand der Entwicklungsdokumentation dargelegt. Je nach Beweggrund der Eltern oder seitens der Erzieher finden gern Einzelgespräche nach Terminabsprache statt. Ein regelmäßiger Austausch und Information für die Eltern über den Entwicklungsstand ihres Kindes ist für uns selbstverständlich.
Tür- und Angelgespräche dienen der aktuellen Gruppeninformation oder dem Austausch über die Befindlichkeit des Kindes.
Gewählte Elternbeiratsmitglieder treffen sich ca. zwei- bis dreimal im Kitajahr. Der Elternbeirat hat Mitsprache in pädagogischen und organisatorischen Angelegenheiten, ferner unterstützt ihre Mitarbeit das Team bei diversen Aktionen und Festen. Jedes Elternteil hat nach Absprache die Möglichkeit, einen konkreten Einblick in das Gruppengeschehen zu erhalten.
Das Leben der Kinder ist von den unterschiedlichsten Übergängen geprägt. Der Übergang eines Kindes vom Elternhaus in die Kindertagesstätte ist ein Meilenstein in der Entwicklung eines Kindes.
Neben den Eltern gibt es nun in der Kita neue Bezugspersonen. Sie sollen dem Kind als sichere Basis dienen für die Entwicklung von außerfamiliären Beziehungen. Dabei ist die Bindung ein Schutzfaktor, der bei vorhandenen Risikofaktoren eine positive Entwicklung des Kindes sichern kann.