Offizielle Einweihung der Marien-Kindertagesstätte in Haren (Ems)
Neubau punktet mit innovativer Energietechnik
103 Kinder besuchen seit August dieses Jahres die am alten Standort neu gebaute Marien-Kindertagestätte in der Ortschaft Erika-Altenberge. Heute erhielt Harens Bürgermeister Markus Honnigfort symbolisch den Schlüssel für den Neubau aus den Händen von Architekt Ralf Wömpner überreicht. Mit rund 1.000 qm Grundfläche und einem großzügigen Außenbereich beherbergt die kommunale Kindertagesstätte drei Regelgruppen, eine Integrationsgruppe und eine Krippe für 15 Kinder unter drei Jahren, die im „Schwalbennest“ betreut werden.
“Wir habe großzügige und funktionale Räumlichkeiten erhalten, die unsere Kinder täglich neu inspirieren. Die klaren Raum- und Farbstrukturen unterstützen dabei das pädagogische Konzept unserer Einrichtung und bieten auch den jüngsten Kindern sichere Orientierung.“
Leni Wobken, Leiterin der Marien-Kindertagesstätte
Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs war Mitte 2011 das Münsteraner Architekturbüro Hartig & Wömpner mit der Planung und Umsetzung des Neubaus beauftragt worden. Innerhalb von nur zwölf Monaten Bauzeit wurde der zweigeschossige Bau errichtet.
Was der Besucher auf den ersten Blick nicht erkennt: Das Gebäude beinhaltet innovativste Gebäude- und Gerätetechnik und ist damit wesentlicher Bestandteil zweier Forschungsprojekte der Deutschen Bundesumweltstiftung (DBU) und der RWE Deutschland AG (RWE). Die Betreuungseinrichtung nutzt Erdwärme und Photovoltaik zur Raumheizung und Warmwassergewinnung. Diese Energie kann bei Bedarf im Gebäude und den Geräten gespeichert oder auch in das lokale Stromnetz eingespeist werden.
Ein sogenannter „Home Energy Controller“ (HEC) steuert als zentrale Einheit die gesamte Haustechnik und erkennt, wann besonders viel regenerative Energie zur Nutzung oder Speicherung zur Verfügung steht. Der HEC ist zugleich Schnittstelle zwischen Gebäude und örtlichem Stromnetz. Damit kann die Kindertagesstätte den lokalen Stromfluss regulieren, wenn zu wenig oder zu viel Windkraft oder Sonnenenergie eingespeist werden. In Haren (Ems) wird das von der Universität Twente entwickelte Gerät erstmals deutschlandweit getestet und ist Teil des RWE Forschungsprojektes „Smart Operator“.
Honnigfort bedankte sich im Beisein zahlreicher Gäste für die gute Kooperation aller am Bau beteiligten Partner und Firmen. „Alle baulichen, pädagogischen und energetischen Ideen unter einem Dach zu verwirklichen war eine große planerische Herausforderung, die exzellent umgesetzt wurde“, so Honnigfort.
Mit einem Windpark, sowie den Photovoltaik- und Biogasanlagen produziert die Stadt bereits seit Jahren mehr regenerative Energie als im Stadtgebiet benötigt wird. Haren (Ems) ist damit eine der Pionier-Kommunen der Energiewende. „Ein Energiespeicherhaus, wie die Marien-Kita ist die konsequente Fortsetzung unserer städtischen Klima- und Umweltpolitik“, so Honnigfort, „Während in Berlin über die Energiewende diskutiert wird, setzen wir gemeinsam mit kompetenten Partnern zukunftsweise Projekte in die Tat um.“
Das rund 1,6 Millionen Euro teure Bauvorhaben, wurde mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt 570.000 Euro vom Landkreis Emsland, dem Land Niedersachsen und dem Bund bezuschusst. Für die Umsetzung des energetischen Konzepts waren seitens der DBU und der RWE zusätzliche Fördermittel und Ingenieurswissen bereitgestellt worden.